Deutsch und Persisch im Gottesdienst

Deutsch und Persisch im Gottesdienst
Ein besonderer Gottesdienst in der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Neuruppin

Einen besonderen Gottesdienst feierte die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Neuruppin im Rahmen der Interkulturellen Woche: Er fand auf Deutsch und Persisch (Farsi) statt. Wie es dazu kam, berichtet Pastorin Sigrun Teßmer:

„Omid Homayouni aus dem Iran hielt die Predigt auf Deutsch. Seine Übersetzung in Farsi wurde über den Beamer nach vorne projiziert, ebenso die Übersetzungen der Liedtexte, damit die Gottesdienstbesucher aus dem Iran in ihrer Sprache lesen konnten, was gesungen wurde. Dies ist Teil einer "Deutsch-Persischen Gemeindeentwicklung". Diese bedeutet, dass persische und deutsche Glaubensgeschwister gemeinsam in einer Gemeinde leben und im Glauben wachsen können.

Die Idee zu diesem Gottesdienst war so entstanden: Da wir eine kleine Gemeinde sind und ich als Pastorin eine halbe Stelle habe, suche ich immer wieder Gastprediger. Schon seit einigen Jahren besuchen Menschen aus dem Iran unsere Gottesdienste. Als ich Omid Homayouni kennenlernte, fragte ich ihn, ob er zu uns kommen könnte und bei uns die Predigt halten würde. Dabei hatte ich noch gar nicht an einen speziellen Deutsch-Farsi-Gottesdienst gedacht. Das entwickelte sich im Laufe der Vorbereitungen. So war der Inhalt der Predigt auch nicht speziell auf Integration ausgerichtet, sondern es war eine Predigt, wie sie in jedem anderen Gottesdienst auch hätte gehalten werden können.

Ein weiterer Hintergrund kommt hinzu: Ich selbst habe in einer anderen Gemeinde erlebt, dass dort aufgrund der wachsenden Zahl von Iranern im Gottesdienst der Predigttext in Farsi vorgelesen wurde. So dachte ich, dass so etwas ja kein großer Aufwand sei und wir das bei uns auch so machen könnten - im Allgemeinen, aber natürlich etwas intensiver in diesem speziellen Gottesdienst. Ich habe versucht, einen möglichst großen Teil des Gottesdienstes zweisprachig zu gestalten, um es für alle Gottesdienstbesucher verständlich zu machen. Wir nutzten diese Varianten der Zweisprachigkeit:

  • Predigt und Lieder in Deutsch mit schriftlicher Übersetzung in Farsi
  • Textlesung in Farsi - anschließend Lied in Deutsch mit demselben Inhalt
  • Schriftlesung in beiden Sprachen nacheinander
  • Vaterunser zeilenweise: Ein Satz Deutsch, ein Satz Farsi.

Aus einer benachbarten Gemeinde kam eine Gruppe von Iranern zu diesem Gottesdienst hinzu. Im Anschluss gab es ein gemeinsames Essen der mitgebrachten Gerichte und eine kleine Stadtführung durch Neuruppin.“