Soll ich überhaupt eine Interkulturelle Woche veranstalten?

Soll ich überhaupt eine Interkulturelle Woche veranstalten?
Wir sagen: JA! - Aktuelle Fragen und Antworten zur Planung der Interkulturellen Woche in Corona-Zeiten

Dieser Artikel wird fortlaufend aktualisert

Die Planungen für die Interkulturelle Woche starten in den meisten Kommunen normalerweise im Frühjahr, also in diesen Tagen. Doch normal ist 2020 wenig bis nichts, denn die Corona-Pandemie und die Maßnahmen gegen die Verbreitung des Virus bestimmen unser aller Leben. Und auch wenn die Beschränkungen derzeit gelockert werden, fragen sich viele Organisierende gerade, was sie denn jetzt planen sollen und auf welche Rahmenbedingungen sie sich einstellen müssen, wenn sie im Herbst ihre Interkulturelle Woche veranstalten wollen. Uns haben viele Telefonate und Zuschriften erreicht, die sich genau um diese Fragen drehen. Darum haben wir hier ein paar Antworten zusammengestellt (Fragen und Antworten zur Planung und Organisation einer IKW in "normalen" Zeiten finden Sie hier).

Soll ich überhaupt eine Interkulturelle Woche veranstalten? Lohnt sich der Aufwand?
Auf jeden Fall! Denn es ist viel schwieriger, eine Veranstaltungsreihe wiederaufzunehmen, wenn sie einmal ausgefallen ist, als sie dieses Jahr in einem verringerten oder abgewandelten Umfang durchzuführen. Darauf lässt sich 2021 wieder aufbauen. Außerdem müssen wir damit rechnen, dass gerade im Moment Rechtspopulisten und Rechtsextremisten versuchen werden, in freiwerdende gesellschaftliche Räume vorzudringen. Auch deshalb ist es wichtig, das Engagement aufrecht zu erhalten und zu zeigen, dass die Vielfaltsgesellschaft gut funktioniert, stark und solidarisch ist und auch in einer Krise niemanden zurücklässt – unabhängig von Herkunft oder sozialem Status. Noch mehr Argumente finden Sie in unserem Brief an die Organisatorinnen und Organisatoren der IKW.

Welche Art von Veranstaltungen sollen wir vorbereiten?
Wir wissen nicht, welche Veranstaltungen im September und Oktober durchführbar sind. Sicher sollte man zurückhaltend sein mit Formaten mit vielen Zuschauern. Wenn uns keine zweite Corona-Welle erwischt, gehen wir davon aus, dass kleinere Veranstaltungen mit Publikum möglich sein werden. Dann müssen aber sehr wahrscheinlich immer noch Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden. Vor allem Letzteres hat natürlich Auswirkungen auf die Größe des Veranstaltungsraumes, den man jetzt vielleicht schon buchen muss.

Unser Tipp: Planen Sie Ihre Podiumsdiskussion, Ihre Lesung oder Ihr Konzert wie gehabt – aber mit einem Plan B in der Hinterhand, falls weniger Publikum zugelassen sein wird. Informieren Sie sich, wie sie eine Veranstaltung im Internet übertragen können, falls z. B. statt 80 Zuschauer*innen nur 20 kommen dürfen. Im Sommer haben wir dann hoffentlich eine Situation, in der entschieden werden kann, ob Plan B gebracht wird. Hier finden Sie eine Zusammenfassung der aktuellen Regelungen der Bundesländer zu Veranstaltungen (Stand: 15. Mai).

Filmreihen sind als Veranstaltungen in der IKW ebenfalls beliebt. Wenn die lokalen Kinos aufgrund ihrer geringen Größe für Vorführungen mit Abstandsregeln nicht in Frage kommen, können Sie es mit „Multi-Streaming“ probieren. Dabei können die Zuschauer*innen mit einem Link zur selben Zeit zu Hause den selben Film anschauen. Das Medienprojekt Wuppertal bietet seine Produktionen auf diese Weise an. Hier finden Sie alle Informationen.

In diesem Artikel stellen wir Aktions- und Veranstaltungsformate vor, die auch in Zeiten von Kontaktbeschränkungen funktionieren.

Wie übertrage ich eine Veranstaltung ins Internet?
Tim Allgaier von der Agentur für gemeinnützige Kommunikation telos communication erklärt im Blog "Kirchen-Kommunikation" in einem ausführlichen Dossier, wie das funktioniert. Er bezieht sich auf das Thema Gottesdienste, die technischen Hinweise sind jedoch auch auf andere Veranstaltungsformate anwendbar.

Wichtig ist, einen Testlauf zu machen und zu prüfen, ob die Technik funktioniert, die Beleuchtung stimmt usw. Wenn Sie sich damit überhaupt nicht auskennen, fragen Sie bei lokalen/regionalen TV-Sendern, Radiostationen oder Zeitungsredaktionen nach. Vielleicht ist eine Kooperation möglich, und eine Redaktion übernimmt die technische Umsetzung für ihre Veranstaltung(en).

Wir haben bisher immer ein großes Auftaktfest/Interkulturelles Fest/Abschlussfest gefeiert. Was wird nun damit?
Große Events werden wahrscheinlich auch im Herbst noch nicht möglich sein. Aber ausfallen muss das Fest darum nicht, es kann zum Beispiel per Video stattfinden. Bitten Sie die Gruppen, die das Bühnenprogramm gestalten, ihre Vorführungen aufzuzeichnen. Vereine, Gruppen und Initiativen, die sich normalerweise mit einem Stand beim Fest präsentieren, sollen sich ebenfalls per Kurz-Video vorstellen (Wichtig: Vorher klar kommunizieren, dass alle im Querformat filmen sollen). Das alles wird im Internet veröffentlicht und beim "Fest" mit kleinem Publikum gezeigt, zum Beispiel können alle Beteiligten und sonstigen wichtigen Gruppen einen Vertreter schicken. Dort sind dann Grußworte möglich, eine Talk-Runde oder ein kleines Musikprogramm. Das können Sie dann wieder im Internet live streamen und/oder anschließend als Aufzeichnung zur Verfügung stellen.

Was schreiben wir in unser gedrucktes Programm, wenn wir bis Redaktionsschluss immer noch nicht wissen, wie die Rahmenbedingungen während der IKW genau sein werden?
Genau dieses Dilemma sollten Sie offen kommunizieren. Die Veranstaltungen können Sie im Programm so ankündigen, wie sie zum Zeitpunkt der Drucklegung geplant sind – mit dem Hinweis, dass Sie auf Ihrer Homepage oder Facebook-Seite fortlaufend über den Stand der Dinge informieren. Dort können Sie auch aktualisierte Versionen Ihres Programms zum Download bereitstellen. Gleiches gilt für die bundesweite Datenbank auf der Homepage der Interkulturellen Woche. Die dort hochgeladenen Programme können jederzeit ausgetauscht werden.

Weitere Informationen

Wie planen Sie "Ihre" IKW, welche neuen Formate möchten Sie ausprobieren, welche Ideen entwickeln Sie gerade? Und welche Probleme oder Fragen haben Sie noch? Sagen Sie es uns! Sie erreichen uns zurzeit am besten per E-Mail an info@interkulturellewoche.de.

Infos
Kontakt

Ökumenischer Vorbereitungsausschuss zur Interkulturellen Woche
Postfach 16 06 46
60069 Frankfurt am Main
Ruf: 069 / 24 23 14 -60
Fax: 069 / 24 23 14 -71
info@interkulturellewoche.de