Das Gemeinsame Wort der Kirchen zur Interkulturellen Woche 2022

#offengeht - so lautet das Motto der Interkulturellen Woche 2022. © ÖVA
Das Gemeinsame Wort der Kirchen zur Interkulturellen Woche 2022

Gemeinsame Pressemitteilung der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche Deutschlands und der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland:

"Ein Zeichen, dass Freiheit, Menschenfreundlichkeit und Liebe stärker sind"

Vom 25. September bis 2. Oktober 2022 findet die diesjährige 47. Interkulturelle Woche statt. Sie ist eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Der bundesweite Auftakt wird am 25. September 2022 in Heidelberg begangen. Die Interkulturelle Woche steht unter dem Leitthema "#offengeht". Zu ihr laden der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, die Vorsitzende des Rates der EKD, Präses Annette Kurschus, und der Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland, Metropolit Augoustinos, in einem gemeinsamen Wort ein, das am 16. Mai 2022 veröffentlicht worden ist.

"Mit unseren Gedanken und Gebeten sind wir bei den Menschen, die nun um Leib und Leben fürchten und die erleben, wie Krieg in ihre Städte und Dörfer einzieht."

Angesichts des brutalen völkerrechtswidrigen Angriffskriegs der Russischen Föderation gegen die Ukraine rufen die drei Vorsitzenden zur Solidarität mit den Opfern der Gewalt auf: "Mit unseren Gedanken und Gebeten sind wir bei den Menschen, die nun um Leib und Leben fürchten und die erleben, wie Krieg in ihre Städte und Dörfer einzieht." Weiter heißt es: "Wenn Millionen Menschen aus der Ukraine fliehen, sind wir alle gefordert, unser Möglichstes zu tun: durch Geld- und Sachspenden, durch unsere persönliche Hilfe oder auch durch das Bereitstellen von Unterkünften."

Mit Blick auf die Situation von Geflüchteten und Migrantinnen und Migranten, die in Deutschland leben, sprechen sich Bischof Bätzing, Präses Kurschus und Metropolit Augoustinos für Teilhabechancen und rechtliche Gleichstellung aus, die das Hineinwachsen in die Gesellschaft möglich machten. Unsere Gesellschaft, die "zu einem Viertel aus Eingewanderten und ihren Nachkommen besteht", habe "vielfältige Erfahrungen gesammelt, wie Zusammenleben und Zusammenwachsen über kulturelle Grenzen hinweg möglich sind – friedlich und in konstruktiver Auseinandersetzung mit den Konflikten, die immer dazugehören".

"Wo immer Positionen vertreten werden, die ausgrenzen, beleidigen, herabwürdigen und spalten, braucht es Courage, gegenzuhalten."

Die Vertreter der Kirchen warnen vor Spaltung, Hass und Gewalt und rufen zum couragierten Einsatz für die Würde eines jeden Menschen auf: "Wo immer Positionen vertreten werden, die ausgrenzen, beleidigen, herabwürdigen und spalten, braucht es Courage, gegenzuhalten – in der Familie, im Beruf, in der Nachbarschaft, im Sport und auch in der eigenen Gemeinde." Die Kirchen stünden „solidarisch an der Seite derjenigen, die zur Zielscheibe von verbaler und tätlicher Gewalt werden“.

Mit einem Wort des Dankes wenden sich die drei Vorsitzenden an alle, die sich im Rahmen der vielen Initiativen und Aktionen rund um die Interkulturelle Woche engagieren. Diese sei ein Raum der Ermutigung. "Lassen Sie uns mit der Interkulturellen Woche in diesen schweren Tagen des Krieges ein Zeichen setzen, dass nicht Gewalt, Aggression und Brutalität das letzte Wort haben, sondern dass Freiheit, Menschenfreundlichkeit, und Liebe stärker sind." Im Rahmen der Interkulturellen Woche sind eine Vielzahl dezentraler Einzelveranstaltungen im gesamten Bundesgebiet geplant, in den vergangenen Jahren waren das über 5.000 Veranstaltungen an mehr als 500 Orten.

Hinweis:
Für die Vorbereitung der Interkulturellen Woche hat der Ökumenische Vorbereitungsausschuss eine Reihe von Materialien (Materialheft, Plakate und Postkarten) erstellt, die unter www.interkulturellewoche.de bestellt werden können. Dort finden Sie auch weitere Informationen.

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