Erstmals staatliche Förderung für United4Rescue

Erstmals staatliche Förderung für United4Rescue

Quelle: United4Rescue

Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat beschlossen, United4Rescue im Jahr 2023 zwei Millionen Euro für die zivile Seenotrettung zur Verfügung zu stellen. Für die darauffolgenden Jahre 2024-2026 ist jeweils dieselbe Summe vorgesehen. Damit erhält die zivile Seenotrettung erstmals dringend benötigte finanzielle Unterstützung von der deutschen Bundesregierung. Die Nachricht kam auf den Tag genau zur Vereinsgründung von United4Rescue vor drei Jahren am 11. November 2019.

"Wichtiger Rückenwind in schwierigen Zeiten"

"Als United4Rescue sind wir überrascht von dieser Entscheidung und dankbar für die finanzielle Unterstützung”, sagt Liza Pflaum, Vorstandsmitglied von United4Rescue. “Die Förderung bedeutet für uns wichtigen Rückenwind in schwierigen Zeiten."

Vorstandsmitglied und Pastor Dr. Thies Gundlach fügt hinzu: "Wir verstehen diese Entscheidung als starkes politisches Zeichen. Auch die Bundesregierung will die zivile Seenotrettung unterstützen und mithelfen, das unerträgliche Sterben im Mittelmeer zu beenden." Trotz der angekündigten Unterstützung bleibt das Leid auf dem Mittelmeer groß und die politische Frage ungelöst. "Die Bundesregierung muss sich weiter für eine solidarische, europäische Lösung und eine staatlich organisierte Seenotrettung einsetzen. Die finanzielle Unterstützung der zivilen Seenotrettung entlässt die Politik nicht aus ihrer Verantwortung." Die genauen Konditionen der Förderung sind United4Rescue bislang nicht bekannt.

Rettungsorganisationen sind weiter stark auf Spenden angewiesen

United4Rescue wird mit der staatlichen Förderung organisationsübergreifend Rettungsmissionen der zivilen Seenotrettung auf dem Mittelmeer unterstützen. Stark gestiegene Preise insbesondere für Treibstoff und Lebensmittel bedeuten auch für die zivile Seenotrettung derzeit stark erhöhte Kosten und gefährden Rettungseinsätze. Trotz der finanziellen Unterstützung der Bundesregierung bleibt United4Rescue – gemeinsam mit allen anderen Rettungsorganisationen – weiterhin dringend auf starke zivilgesellschaftliche Unterstützung und Spenden angewiesen. Tödliche Bootsunglücke, Rechtsbrüche durch staatliche Stellen und behördliche Willkür entlang der EU-Außengrenzen sind an der Tagesordnung, auch die Diffamierung und Kriminalisierung der solidarischen Zivilgesellschaft hält an.

Hintergrund    
United4Rescue wurde aus der evangelischen Kirche initiiert und am 11. November 2019 als Verein gegründet. In den vergangenen drei Jahren hat United4Rescue zwei Schiffe, die SEA-EYE 4 und die Humanity 1 (früher Sea-Watch 4), maßgeblich finanziert und zahlreiche Rettungseinsätze ermöglicht. Ein drittes Bündnisschiff, die Sea-Watch 5, wird ab Frühjahr 2023 im Einsatz sein. United4Rescue verbindet zudem als breites gesellschaftliches Bündnis mehr als 850 Organisationen und Initiativen, die dem tausendfachen Sterben im Mittelmeer nicht tatenlos zusehen wollen.

Mehr Informationen: www.united4rescue.org

Infos
Kontakt

Pressekontakt:
Susanne Jacoby
E-Mail: jacoby@united4rescue.org
Telefon: +49 151 50126724