Arbeitsgruppe 4: Neue Rechte und Christentum – kirchliche Strategien, mit der Neuen Rechen umzugehen

Arbeitsgruppe 4: Neue Rechte und Christentum – kirchliche Strategien, mit der Neuen Rechen umzugehen

Die sich selbst so bezeichnende "Neue Rechte" nimmt für sich in Anspruch, eine intellektuell dargebotene analytische Basis für extrem rechtes Reden und Handeln zu entfalten. Kennzeichnend ist dabei der Bezug auf die "Konservative Revolution" der späten Weimarer Republik und der Versuch, "Rechts außen" jenseits von Holocaust und Vernichtungskrieg zu definieren. Auffällig ist, dass christliche oder vermeintlich christliche Elemente für das Denken von weiten Teilen der "Neuen Rechten" identitätsstiftend sind – besonders auffällig in der Rede vom "Christlichen Abendland".

Der Angriff von rechts außen auf Gesellschaft und Kirche wird politisch und theologisch vorgetragen. Deshalb sind Gesellschaft und Kirche gleichermaßen herausgefordert, darauf zu reagieren. Rechte Instrumentalisierungen des Christentums gibt es mittlerweile in mannigfaltiger Ausprägung – im Workshop wollen wir dies anhand von zwei Beispielen darlegen und über mögliche Reaktionsformen diskutieren:

  • Auf welche theologischen Argumentationsmuster und auf welche religiöse Praxen greifen rechte Esoterik und Verschwörungsmythen zurück?
  • Wie wird das Denken von Dietrich Bonhoeffer durch die (US-amerikanische) extreme Rechte instrumentalisiert?

Die Referierenden

  • Dr. theol. habil. Verena Grüter ist Privatdozentin für Interkulturelle Theologie und Religionswissenschaft an der Augustana-Hochschule Neuendettelsau mit Schwerpunkt auf kontextuellen Theologien und interreligiösem Dialog. Als geschäftsführende Pfarrerin der Reformations-Gedächtnis-Kirche Nürnberg ist sie Mitglied des Runden Tisches Kirche gegen Rechtsextremismus.
  • Dr. Matthias Pöhlmann ist Kirchenrat und Beauftragter für Sekten- und Weltanschauungsfragen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, München und außerdem Vorsitzender der Konferenz der Landeskirchlichen Weltanschauungsbeauftragten in der EKD. Er hat zahlreiche Bücher und Schriften zu Religions- und Weltanschauungsfragen, rechter Esoterik und Verschwörungsmythen veröffentlicht.

Moderation

Martin Becher ist Erwachsenenpädagoge und Politikwissenschaftler, Geschäftsführer des "Bayerischen Bündnisses für Toleranz – Demokratie und Menschenwürde schützen" und Mitglied im Sprecher*innenrat der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus (BAG K+R).