Theaterworkshop für Mädchen zum Thema "Zusammenhalt"

Vor der Aufführung hieß es für die jungen Darstellerinnen: Aufwärmen. Fotos: Nurijet Lopez Olivares
Theaterworkshop für Mädchen zum Thema "Zusammenhalt"
Ein Projekt in Karlsruhe zeigt, dass das auch auf Abstand geht - Das Publikum war begeistert und hingerissen

In Karlsruhe hat der Ökumenische Migrationsdienst im Rahmen der Interkulturellen Woche 2020 einen Theater-Workshop mit acht Mädchen aus einer Übergangsunterkunft für Neuzugewanderte organisiert. Fünf Tage lang übten die Darstellerinnen unter Wahrung des Abstandes und angeleitet von zwei Theaterpädagoginnen des Vereins "Werkraum Karlsruhe" in einem bunten Zelt vor der Unterkunft Mimik, Gestik und Körperhaltung und machten sich immer wieder Gedanken zum Thema „Zusammenhalt“. In den Besprechungsrunden über Settings, Rollen und Szenenbilder des Improvisationstheaters wird der kleinen Gruppe immer wieder deutlich, wie wichtig das Zusammenspiel ist.

In der Übergangsunterkunft wohnen hauptsächlich neu zugewanderte Familien mit Bleibeperspektive und mit unterschiedlichen Aufenthaltsrechten. Viele der Familien leben dort über Jahre zusammen und wachsen zusammen - ganz nach dem diesjährigen Motto der Interkulturellen Woche.

Das eingeübte Improvisationsstück führten die jungen Schauspielerinnen am Ende des Workshops ihren Familienmitgliedern – maximal drei pro Familie – vor:

Eine Szene spielte bei einer Weihnachtsfeier, bei der eine Katze den Baum "abschmückte". Foto: Nurijet Lopez Olivares

Eines der Mädchen erzählt den Einstieg in die Szene, die Darstellerinnen spielen pantomimisch das Erzählte. Auf den Ruf "Freeze" hin, ist die Szene eingefroren. Jetzt ist das Publikum angesprochen, die Geschichte weiterzuerzählen, und die Darstellerinnen spielen den erzählten Fortgang der Geschichte. In allen angespielten Szenen gibt es eine brenzlige Situation, wie die Angst der kleinen Schwester, schwimmen zu gehen, ein Flugzeug, das in Turbulenzen gerät, oder ein Weihnachtsbaum, der von der Katze abgeschmückt wird. Und immer können die Akteurinnen durch gegenseitige Unterstützung das Problem lösen und die Geschichte zu einem guten Ende führen.

Das Publikum ist begeistert und hingerissen

Das Publikum, in der Mehrzahl Väter und Geschwister, ist begeistert und spendet nach jeder Szene viel Applaus. Zu Ende der Aufführung werden die Zuschauer um Feedback gebeten. Alle sind hingerissen von den kleinen Darstellerinnen. Alle Szenen haben gefallen, und ein Elternteil betont, dass die Künstlerinnen jetzt sicherlich wissen, wie sie sich gegenseitig helfen können.

Eine gelungene Sache. Unter fachlicher Anleitung der beiden Theaterpädagoginnen haben die jungen Mädchen unterschiedlichster Herkunft, die zusammen mit Ihren Familien als Neuzuwanderer in der Übergangsunterkunft wohnen, viele wertvolle Erfahrungen im Umgang miteinander machen können. Sie haben sich immer wieder zusammengeschlossen, was sicherlich positive Auswirkungen auf das weitere, enge Zusammenleben in der Unterkunft und in der neuen Heimat Karlsruhe haben wird.

Gefördert wurde das Projekt aus Mitteln der Jugendgewaltprävention des Sozialen Dienstes MW der Stadt Karlsruhe.

Infos
Kontakt

Petra Mols
Diözesane Fachberatung Familienzusammenführung
Caritasverband Karlsruhe e.V.
Tel: +49 721 91243-19
Mobil: +49 151 18816065
Fax: +49 721 91243-99
E-Mail: P.Mols@caritas-karlsruhe.de
Internet: www.caritas-karlsruhe.de