Flucht und Migration

2022

Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland hat bei ihrer Tagung vom 6. bis 9. November in Magdeburg mehrere wegweisende Empfehlungen zur Gestaltung der Einwanderungsgesellschaft und zur Aufnahme Geflüchteter in Deutschland und Europa gefasst. Unter anderem wird die Schaffung eines Partizipationsgesetzes begrüßt.

Für viele Menschen, die aufgrund ihrer geschlechtlichen Identität oder ihres gleichgeschlechtlichen Begehrens verfolgt werden, ist eine Flucht der einzige Weg, ihr Leben zu retten. Das Thema der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt ist somit auch zentral für die Asylarbeit in Deutschland. Das hat Konsequenzen ebenso für das Anhörungsverfahren.

Fabian Püschel vom Betreuten Wohnen des SKM (Sozialdienst katholischer Männer) in Köln spricht über Angebote zum Empowerment von geflüchteten Mädchen, Frauen und Familien sowie anderen besonders schutzbedürftigen Personen.

Ein Geflüchteter berichtet von seinem Weg nach Deutschland und vom Ankommen.

Die Malerin und Fotografin Faieqa Sultani (vorne rechts) musste aus Afghanistan fliehen. Mit ihrem Ehemann und dessen Eltern kam in Landsberg am Lech in einer Gastfamilie unter. Jetzt sind die beiden in ihre erste eigene Wohnung umgezogen.

Ronja und Niklas von Wurmb-Seibel lebten 2014 für ein Jahr in Kabul. Sie drehten Filme über junge Friedensaktivist:innen und Versäumnisse der NATO-Truppen beim Abzug, schrieben Reportagen und ein Buch, knüpften viele Kontakte. Nach der Machtübernahme der Taliban starteten sie in Deutschland ein privates Gastfamilien-Programm.

2021

Die EU schottet sich ab: Slowenische Soldaten errichten im November 2015 an der Grenze zu Kroatien eine Stacheldrahtbarriere, um Geflüchtete aufzuhalten. Foto: imago/Pixell

Seit Jahren streiten die EU-Mitgliedstaaten darüber, wie die europäische Flüchtlingspolitik aus­sehen soll. Doch faktisch herrschen an den Grenzen Europas jetzt schon Bedingungen vor, die den Zugang zum Recht auf Asyl massiv erschweren. Es ist unfassbar, was im 70. Jahr der Genfer Flüchtlingskonvention (GFK) in Europa geschieht: Ein ganzer Kontinent stiehlt sich aus der Verantwortung.

 

Zum 1. August 2018 wurden alle bayerischen Aufnahmeeinrichtungen zu ANKER-Zentren umgewidmet.

Bei der Unterbringung von Geflüchteten in Deutschland und insbesondere in Bayern zeichnet sich seit einigen Jahren ein besorgniser-regender Trend ab: Die Politik setzt vermehrt auf Lagerunterbringung und lange Unterbringungsdauer. Vorläufiger Höhepunkt war der 01. August 2018, als alle bayerischen Aufnahmeeinrichtungen zu ANKER-Zentren umgewidmet wurden. Doch was steckt hinter diesem Konzept?

2020

Die EMRK wurde am 4. November 1950 in Rom von Mitgliedern des Europarats unterzeichnet.

Die Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK) verkörpert die Idee eines Europa der Menschenrechte. Was das Dokument wert ist und ob die große Idee Gültigkeit hat, lässt sich im Jahr 2020 jeden Tag an den europäischen Außengrenzen messen. Dort herrscht eine Realität für geflüchtete Menschen, die sich mit Not, Verzweiflung und Entrechtung umschreiben lässt.